Für den Kanton Wallis

Liebe Freunde der Simplonstadt

Unsere Berge und Täler sind von einmaliger Schönheit. Gletscher und Flüsse haben ihnen während Jahrtausenden von Jahren ihre bizzaren Formen gegeben. Trotz dieser Schönheit birgt die Natur auch Gefahren, die sich für den Menschen immer wieder verheerend auswirken.

Am Freitag, den 24. September 1993 zeigte sich uns die Natur von ihrer erschreckenden Seite. Nach ergiebigen Niederschlägen (uferte) die Saltina damals durch die Quartiere von Brig-Glis. Das mitgeführte Geschiebe wurde in den Strassen meterhoch abgelagert. Unfassbare Bilder wurden uns über die Medien vorgeführt; Bilder, die uns noch lange in trauriger Erinnerung bleiben werden.

Nach den unermüdlichen Aufräumarbeiten waren Hochwasserschutzmassnahmen gefordert. Im Einzugsgebiet und am Unterlaus der Saltina sind inzwischen die nötigen Vorsorgemassnahmen getroffen worden. Die neue Brücke ist das letzte Glied dieser Arbeiten. Die flussbautechnischen Untersuchungen wiesen mit Deutlichkeit auf Gefahr der Brückenüberquerung hin. Die Lösung war ein Hubbrückensystem. Die Ingenieure haben ein Projekt entworfen, das auf einem physikalisch einfachen System basiert. Die Rede ist vom Prinzip des Gegengewichtes, wobei ausser dem Naturelement Wasser keine weitere Energie für den Hub notwendig ist.

Die Gewalt der Natur ist seit jeher en Problem, dem sich der Mensch stellen musste. Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass die Brücke infolge Hochwasser nie angehoben werden muss, und die Bevölkerung von einer weiteren Katastrophe verschont bleibt.

Für den Kanton Wallis, der Vorsteher des Baudepartements
Dr. Bernhard Bornet, Staatsrat